Jeder Raum erfüllt eine bestimmte Aufgabe. Im Schlafzimmer möchten wir zur Ruhe kommen, das Arbeitszimmer soll uns helfen, konzentriert und kreativ zu arbeiten, im Wohnzimmer möchten wir uns entspannen und Zeit mit der Familie verbringen.
Leider klappt das manchmal nicht so gut. Dann gibt es Ecken oder Räume, in denen wir uns partout nicht wohlfühlen. Ungünstig eingerichtete Zimmer können sogar die Ursache sein, wenn der Haussegen schief hängt oder du ständig krank bist. Denn alles, was dich umgibt, sendet Schwingungen aus, die dich unterbewusst beeinflussen.
Mithilfe der indischen Architekturlehre Vastu kannst du deine Wohnung so einrichten, dass sie dich, deine Bedürfnisse und Gewohnheiten unterstützt. Wohnen nach Vastu bedeutet, dir selbst einen Kraftort zu schaffen, der dich erdet, deine Gesundheit stärkt und dir hilft, erfüllte Beziehungen zu führen und deine Kreativität und Schaffenskraft anzutreiben.
Ich habe dir 5 Tipps zusammengetragen, mit denen du deine Wohnung mit Vastu optimieren kannst:
1. Energetischer Frühjahrsputz
Befreie dich von Altlasten! Miste deinen Kleiderschrank aus, durchforste deine Vorratskammer nach abgelaufenen Lebensmitteln und räume deine Küchenschränke auf. Welche Utensilien sind unbenutzt? Welche Küchenhelfer besitzt du in zwei- oder sogar dreifacher Ausführung? Gibt es Kleidungsstücke, die du in den letzten ein bis zwei Jahren nicht getragen hast? Trenne dich davon! Sortiere ausgelesene Bücher aus, putze die Fenster, und denke auch daran, Dinge des täglichen Bedarfs zu sichten. Du könntest beispielsweise im Badezimmer alle Cremes, Lotions und Shampoos aufbrauchen, bevor du neue kaufst.
Das konsequente Ausmisten befreit deinen Kopf, bringt Leichtigkeit in deine Räume und schafft Platz für Neues.
2. Energiefluss in deinen Räumen anregen
Aufräumen ist der erste Schritt, um den Energiefluss in deinen Wohnräumen zu stärken. Besonders ordentlich sollte das Zimmer sein, das sich im Nordosten deiner Wohnung oder deines Hauses befindet.
Denn aus dieser Himmelsrichtung treffen die Energien Prana und Jiva auf dein Haus. Prana bedeutet so viel wie Lebenskraft und Atmen. Es ist vergleichbar mit dem Qi aus dem Feng Shui. Jiva heisst Leben und wirkt regulierend und heilend auf deine Körperzellen und deren Funktionen. Beide Energien ergeben zusammen einen Fluss von Lebenskraft, der die ganze Wohnung durchströmt und uns hilft ausgeglichen zu sein. Deshalb müssen wir unbedingt sicherstellen, dass Prana und Jiva ungehindert fliessen können.
Nutze die Kompass-App deines Smartphones, um den nordöstlichsten Raum zu finden. Er sollte möglichst sauber und ordentlich sein. Hier sollten keine unbenutzten Dinge stehen, die den Energiefluss blockieren.
Um den Kräftefluss zu verstärken, kannst du in der nordöstlichen Ecke des Raumes etwas Wasser aufstellen. Das kann dein Vorrat an Wasserflaschen sein, eine Vase mit einer Blume oder ein Meeresmotiv. Sei kreativ und finde heraus, wie du das Wasserelement im Nordosten unterstützen kannst.
3. Feuerelement stärken
In der Vastu-Lehre geht es unter anderem darum, die Elemente Feuer, Wasser, Luft, Erde und Äther in Einklang zu bringen. Der Südosten deines Hauses repräsentiert das Element Feuer und ist eng mit deiner Gesundheit verbunden. Diejenigen, die sich im Ayurveda bereits etwas auskennen, wissen, dass wir ein starkes Verdauungsfeuer (Agni) brauchen, um gesund zu bleiben.
Ein ausgeglichenes Feuerelement in deinem Haus stärkt dein Agni und belebt das gesamte Energiefeld. Ideal ist es, wenn sich im Südosten deiner Wohnung die Küche befindet. Denn in ihr ist das Feuerelement mit Herd und Ofen bereits vertreten.
Andernfalls kannst du das Feuer im Südosten stärken, indem du dort Kerzen oder Lampen aufstellst.
4. Arbeitsplatz richtig einrichten
Falls du dir zuhause ein Büro eingerichtet hast, achte darauf, deinen Schreibtisch mit Blick Richtung Osten oder Norden aufzustellen. Das fördert deine Konzentration und somit deine Leistungsfähigkeit. Auch in deinem Arbeitszimmer solltest du darauf achten, dass sowohl das Wasserelement im Nordosten als auch das Feuerelement im Südosten vertreten sind.
Alle elektrischen Geräte wie Computer, Stehlampen und Drucker eignen sich, um das Feuer zu repräsentieren. Schwere Möbel wie Bücherregale oder archivierte Dokumente stellst du am besten in den Südwesten des Zimmers. Das stärkt das Element Erde, welches für Stabilität und Ausdauer steht.
Achte aber darauf, dass du laufend benötigte Akten nicht im Südwesten aufbewahrst, da die schwere Energie die Geschäfte verlangsamen könnte. Dafür ist eher der Nordwesten geeignet, der das Element Luft verkörpert. Alles, was mit laufenden Geschäften zu tun hat, sollte dort seinen Platz finden. Das Element Luft steht für Bewegung und sorgt dafür, dass deine Geschäfte im Fluss bleiben und du entsprechende Umsätze machst.
Im luftigen Nordwesten sind ausserdem alle Gegenstände gut aufgehoben, die mit Bewegung zu tun haben. Das können Windspiele oder die Yogamatte sein, auf der du dich nach einem intensiven Arbeitstag auflockerst. Die Raummitte lässt du am besten frei, damit sich der Wirbelstrom, der von oben kommt, möglichst ungehindert entfalten kann.
5. Ruhepol Schlafzimmer
Im Schlaf erholen wir uns am meisten. Deshalb ist die Energiequalität des Schlafzimmers besonders wichtig für unser Wohlbefinden. Entscheidend ist insbesondere die Lage des Raumes, die auf deine individuelle ayurvedische Konstitution und astrologische Konstellationen abgestimmt werden sollte.
Abgesehen davon kannst du einiges tun, um den Energiefluss zu optimieren. Gemäss Vastu ist dein Schlaf tiefer und erholsamer, wenn du mit dem Kopf Richtung Süden liegst. Diese Schlafposition stärkt nicht nur deine nächtliche Regeneration, sondern auch deine Finanzen und deine Gesundheit.
Auch im Schlafzimmer ist es wichtig, die Elemente in den verschiedenen Himmelsrichtungen zu betonen, damit die Elementarkräfte in Balance kommen und du positive Energien empfängst.
Allerdings eignet sich das Element Wasser weniger für das Schlafzimmer. Hier solltest du besser Spiegel an der nördlichen oder östlichen Wand anbringen. Platziere sie aber nicht direkt gegenüber vom Bett, um einen Energieverlust während des Schlafens zu vermeiden.
Wohnen nach Vastu ist Selbstfürsorge
Ich hoffe, du hast Freude daran, diese ersten Schritte umzusetzen und spürst vielleicht sogar schon kleine Veränderungen. Wohnen nach Vastu ist vor allem Selbstfürsorge. Denn die positive Energie, die in deinen Räumen fliesst, macht auch dich vitaler und gesünder und schützt dich vor äusseren negativen Energien.
Trotz allem: Halte nicht dogmatisch an den Vastu-Regeln fest, zum Beispiel wenn der Schnitt deiner Wohnung oder deines Hauses nur wenig Spielraum fürs Umräumen lässt. Wichtig ist, dass du dich mit dem Ergebnis wohlfühlst.
Falls du dir individuelle Lösungen wünschst, dann unterstütze ich dich gerne mit einer Raum- oder Wohnungsoptimierung.
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